Kork

Ortsgeschichte Kork
Erste urkundliche Erwähnung

Älteste Urkunde aus dem Jahre 778 die im Bezirksarchiv in Straßburg gefunden wurde. Es ist die Gründungsurkunde des Klosters Eschau, die der Straßburger Bischof Remigius ausgefüllt hat. Für uns deswegen interessant, weil Kork hier benannt ist als zahlendes Kirchspiel mit den Kirchspielorten die bis nach Hausgereut gereicht haben und es war eine ganze Menge die damals zu zahlen war. Es waren 300 Schafe, 3 fette Schweine, 30 Kapaune (fette, kastrierte Hähne die sehr groß wurden) und acht Pfund Straßburger Silbermünzen. Diese Münzen wurden nach ihrem Gewicht und nicht nach dem Münzwert gezählt. Wenn man sich das vorstellt, acht Pfund Silbermünzen, dass war eine ganze Menge an Geldmünzen das an das Frauenkloster Eschau zu bezahlen war.

Die Herren des Hanauerlandes

Konrad der Dritte von Lichtenberg, der Bischoff von Straßburg, hat 1290 einen Teil seines Bistums an seine Verwandten die Herren von Lichtenau gegeben. Dieses Territorium bekamen seine Verwandten, die Herren von Lichtenberg, deren Existenz heute noch zu sehen ist in der Burgruine in den nördlichen Vogesen. Damit war Kork aus dem weltlichen Bistum Straßburg ausgegliedert und die Bewohner waren Untertanen der Herren von Lichtenberg. 1480 starb der letzte Lichtenberger, Jakob mit dem Bart. Er starb kinderlos. Seine Nichte Anna heiratete den Grafen von Hanau. Das ganze Territorium rechts und links des Rheines, dieses alte Lichtenbergische Territorium, nannte sich dann Grafschaft Hanau-Lichtenberg.

Die Lichtenberger haben einige Spuren hinterlassen. In Kork ist es das Schloss, das 1728 gebaut wurde, die alte und die neue Landschreiberei und die schöne Kirche, die 1732 gebaut wurde.

Die Hanau-Lichtenberger starben 1736 im Mannesstamme aus und wieder heiratete eine Gräfin aus der Verwandschaft einen Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Die Hessen-Darmstätter regierten das rechtsrheinische Hanauerland bis 1802, als das Land durch Erbschaft an den Marktgrafen von Baden fiel.

Reformation

1520, drei Jahre nach dem Kirchenanschlag von Luther begann die Reformation in Straßburg. Sie war 1529 mit der Reformierung sämtlicher Klöster in der Stadt und auch außerhalb der Stadt beendet.

Hier in Kork ist die Reformation rechtsrheinisch als erstes 1545 eingeführt worden. Phillip der Vierte von Lichtenberg hat ich vehement für die Reformation eingesetzt. Die Schriftstücke zeigen uns den Antrag von Phillip dem Vierten an den Magistrat von Straßburg wo er bittet für Kork und Sand einen Reformator einzusetzen.

Dreißigjähriger Krieg

1618 – 1648 hat der schreckliche Krieg gedauert. Zu Beginn des 30jährigen Krieges hatte Kork etwa 350 Einwohner und 50 Häuser. Am Ende des Krieges hatten die Einwohner praktisch alles verloren. 1648 hatte Kork die Hälfte der Einwohner verloren, 50% der Häuser waren zerstört. Von den Anderen blieben viele noch Jahre unbewohnt, weil es keine Anwohner mehr gab.

Auseinandersetzung mit Frankreich

1648 wurden die elsässischen Besitzungen im Westfälischen Frieden an Frankreich abtreten. 1681 erfolgte die Einnahme Straßburgs durch die Franzosen. Die Bürgerschaft und der Magistrat wurden damals vor die Wahl gestellt, sich zu ergeben ….“sonst würde die statt mit feuer und Schwerdt in grund verderbt werden und …..es were keine Gnad mehr vorhanden“. Die Abtrennung Straßburgs war für das rechtsrheinische Umland eine Katastrophe, denn Straßburg war ja immer die bestimmende Stadt. Vor allem für die Märkte, die Bauern konnten ihre Waren verkaufen.

Nach der französischen Revolution wurde 1793 die Stadt Kehl von Frankreich eingenommen und besetzt. Die Bevölkerung von Kehl musste damals wieder flüchten. General Moreau hat mit vielen Schiffen, die in Straßburg auf der Ill vorbereitet wurden, den Rhein überquert und eine große Zahl an Truppen übergesetzt.

Die Österreicher haben Kehl von 1796 auf 1797 belagert. Kehl wurde größten Teils zerstört. General Desaix, französischer Kommandant der Festung Kehl, musste 1797 kapitulieren. Der Erzherzog Karl von Österreich, kommandierte die Belagerungsarmee, die im Oktober 1796 mit 30.000 Soldaten aufmarschiert waren, die Franzosen aus Kehl hinauszuwerfen. Er logierte im Korker Schloss, das für ihn Hauptquartier war. Die übrigen Offiziere hatten im Ochsen in Kork ihr Hauptquartier. Vom Ochsen aus ist eigentlich die strategische Leitung der Belagerung der Festung von statten gegangen.

Revolution von 1848 und Auswanderung

An der badischen Revolution von 1848/1849 waren Hanauer Bürger beteiligt. In Kork selber spielt sich wenig ab, denn Kork war Sitz der Behörden. Trotzdem gab es Korker Bürger, die sich an der Revolution beteiligten. So z. B. Jakob Örtel von Kork, der in der Schlacht bei Iffezheim gefallen ist. Die Schlacht bei Iffezheim war das Ende der badischen Revolution. Viele sind dort gefallen, viele mussten danach flüchten, um der Verfolgung zu entgehen z.B. in die Schweiz oder noch mehr nach Amerika Nach 1848 gab es viele Auswanderer, vor allem nach Amerika.

Es war eine große deutsche Katastrophe, in der Hunderttausende ausgewandert sind. Wenn ein Dorf damals vielleicht noch unter 1000 Einwohner hatte und es wandern 300 aus, dann kann man sich leicht vorstellen, was das für ein Aderlass für eine Gemeinde war. Es waren junge Leute mit ihren Kindern ausgewandert sind. Zurück blieben die Alten, die damals genau wussten, es gibt einen Abschied ohne Wiedersehen, denn die wenigsten Auswanderer haben die Möglichkeit gehabt in ihre Heimat zurück zu kehren.

Nach dem ersten Weltkrieg

Nach dem Krieg war das Hanauerland 1919 bis 1930 französisch besetzt. Es ist damals in Deutschland nur das Ruhrgebiet und ein Teil des heutigen Hanauer Landes besetzt worden, der Bereich um Straßburg herum.

Man durfte das Gebiet nur mit Pässen verlassen. Es wurde sehr kleinlich gehandhabt. So konnte die Männerriege des Korker Turnvereins im Jahre 1923 das Gebiet nur illegal verlassen, um am Turnfest in München teilzunehmen.
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